Lebkuchengewürz

Lebkuchengewürz ist eine Gewürzmischung, die typischerweise bei der Zubereitung des gleichnamigen Gebäcks verwendet wird. Besonders in der Weihnachtszeit ist Lebkuchengewürz stark verbreitet und kommt in vielen süßen, aber auch deftigen Speisen zum Einsatz. Außerdem lässt sich damit Glühwein, Tee (Chai), Schokolade oder Kaffee aromatisieren. Ich rühre es mir manchmal ins Müsli oder in den Kakao. Das gibt dem Ganzen eine winterliche Note. Da mir die herkömmlichen Varianten oft nicht aromatisch genug sind und zudem zu teuer, mische ich mir mein Lebkuchengewürz selber.

Im Uhrzeigersinn, beginnend bei der 12: Muskat, Anis, Piment, Zimt, Ingwer (gemahlen), Sternanis, Fenchel, Kardamom. Mitte: Koriander, Nelke. Im Löffel ist das fertige Produkt.

Lebkuchengewürz
(für ca. 65 gr)

24 gr Zimt
8 gr Nelke
8 gr Ingwer
4 gr Kardamom*
2 gr Anis
2 gr Fenchel
4 gr Sternanis
4 gr Piment
4 gr Koriander
1 Muskatnuss

Um die Aromen weiter zu intensivieren, können die Gewürze vor dem Mahlen in einer Pfanne oder im Backofen leicht geröstet werden. Zum Mahlen empfiehlt sich entweder ein Mörser oder eine Gewürzmühle.

Halvas Politikos

Halva(s), Helva oder Halwa(h) ist eine ursprünglich aus Zentral- und Südasien stammende, vegane Süßspeise, die auch im Orient und auf dem Balkan stark verbreitet ist. In Griechenland wird Halvas (χαλβάς) traditionellerweise aus Hartzweizengrieß hergestellt. Er ähnelt einem schnittfesten Grießpudding. Diese Variante hat – bis auf dem Namen – weder geschmacklich, noch von der Konsistenz her etwas mit der gräulichen, in Blöcken zu kaufenden Masse aus Sesamsaat und Glukosesirup zu tun.

Vermutlich lässt sich der identische Name durch die Etymologie des arabischen Wortes “halawa” erklären, welches “süß” bedeutet. Der Zusatz “politikos” (πολίτικος) geht auf “polis“, d.h. “die Stadt” zurück. Gemeint ist damit Konstantinopel, der Herkunftsort der griechischen Variante.

Das klassische Rezept ist eigentlich kinderleicht und wird wie so oft in Tassen angegeben. Die Formel dafür lautet: 1:2:3:4, d.h. eine Tasse Öl, zwei Tassen Grieß, drei Tassen Zucker, vier Tassen Wasser. Ich habe dieses Rezept in Gramm umgerechnet und auf meinen westeuropäischen Gaumen angepasst. Es ist also weniger süß und weniger zäh als die übliche Version.

Halvas Politikos
(für eine Gugelhupfform  von ∅ 22-24 cm)

Pudding:
100 gr Sonnenblumenöl
125 gr Hartweizengrieß
125 gr Weichweizengrieß
300 gr Zucker, weiß
600 gr Wasser
60 gr Walnüsse, gehackt
40 gr Rosinen
2-3 TL Zimt
½ TL Nelke

In einem Kochtopf das Öl und den Grieß geben und vermischen. Die erzielte Konsistenz sollte an feuchten Sand erinnern. Auf mittlerer Hitze unter ständigem Rühren einige Minuten rösten, bis der Grieß goldbraun wird und anfängt nussig zu riechen. Das kann etwas Zeit in Anspruch nehmen und sollte immer unter Aufsicht geschehen, denn der Grieß brennt ganz leicht an, wenn der Topf zu heiß wird!

Sobald der Grieß seine Farbe verändert hat, den Zucker und die Gewürze untermischen und den Topf kurz vom Herd nehmen. Dann das Wasser eingießen und dabei kräftig rühren. Bitte sehr vorsichtig sein, denn das Gemisch ist irre heiß und blubbert vor sich hin wie eine Ausgeburt der Hölle. Den Topf wieder auf den Herd stellen und weiterrühren, bis sich der Pudding vom Topfboden löst. Da die Masse sehr schnell stockt und recht zäh ist, geht das ziemlich schnell.

Den noch heißen Pudding in eine eingeölte Gugelhupfform füllen und glatt streichen. Etwa 45 Minuten abkühlen lassen und dann auf eine Platte stürzen. Manchmal hilft es, wenn man am Rand der Form klopft, damit sich der Pudding besser lösen kann. Nach Belieben mit Zimt und gehackten Nüssen dekorieren. Der Pudding kann übrigens auch warm gegessen werden.

Gutes Gelingen!

Haselnusscreme

Da mir die meisten kommerziellen Produkte in der Regel viel zu süß und nicht nussig genug sind, habe ich seit einiger Zeit angefangen meine Haselnusscreme selber herzustellen. Als Aufstrich oder als Füllung für alle möglichen Backwerke schmeckt die Creme einfach nur himmlisch! Sie ist kinderleicht zu machen, ratzfatz fertig und immer griffbereit, wenn man schnell was damit zaubern will. Achtung Freunde: macht süchtig!

Haselnussaufstrich

Haselnusscreme
(für ca. 300 gr)

Zutaten:
200 gr Haselnüsse, geschält
80 gr Puderzucker
40 gr Kakaopulver, ungesüßt
1 EL Sonnenblumenöl
1 Prise Salz
1 TL Bourbon-Vanilleextrakt

Den Backofen auf 150°C vorheizen. Die Haselnüsse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gleichmäßig verteilen und für ca. 10 Minuten auf mittlerer Schiene im Backofen rösten. Habt immer ein Auge darauf. Sie sollten nicht zu braun werden, da sie sonst Bitterstoffe entwickeln und nicht mehr schmecken.

Tipp: Der Einfachheit halber nehme ich geschälte Haselnüsse. Diese gibt es hier in Berlin in türkischen Supermärkten preiswert zu kaufen. Ihr könnt allerdings auch ungeschälte Haselnüsse nehmen. Einfach 2-3 Minuten länger im Ofen rösten und kurz stehen lassen. Die Schale lässt sich dann recht einfach mit den Fingern abrubbeln. Je nach Haselnusssorte geht diese manchmal etwas schwieriger ab.

Nougatcreme

Die abgekühlten Haselnüsse in einen Zerhacker geben und auf höchster Geschwindigkeit mahlen. Dabei passiert was Wundervolles: aus den Haselnüssen tritt etwas Öl aus und das Haselnusspulver verwandelt sich zu einer zähflüssigen Creme. Vorsicht, falls euer Zerhacker beim Mahlen zu heiß wird, macht lieber eine Pause. Es könnte sonst sein, dass ihr den Motor zerschießt.

Haselnüsse gehackt

Haselnussbrei

Den Puderzucker, das Kakaopulver, das Sonnenblumenöl sowie das Salz und das Vanilleextrakt dazugeben und weiter pürieren bis eine sämige, homogene Masse entstanden ist. Die Haselnusscreme in ein sauberes Glas umfüllen und trocken (nicht im Kühlschrank!) aufbewahren. Die Haselnusscreme hält sich locker 3-4 Wochen. Bei uns zu Hause ist sie allerdings schon nach ein paar Tagen leer.

Nuss-Kakaocreme

Eine einfache Verwendung für die Haselnusscreme sind Windräder aus Blätterteig. Den Blätterteig in Quadrate schneiden, von den Ecken zur Mitte hin mit einem scharfen Messer einschneiden und die Füllung mittig platzieren. Die Blätterteigspitzen alternierend zur Mitte hin biegen und bei 180°C ca. 15 Minuten goldbraun backen.

Nuss-Kakaocreme

Lemon Curd

Meine Lieblingsmahlzeit ist und bleibt wohl das Frühstück. Insbesondere am Wochenende nehme ich mir viel Zeit dafür. Am schönsten ist es, wenn die eigenen Brötchen frisch aus dem Ofen kommen und beim Aufschneiden noch dampfen. Ein gutes Stück Butter oder selbstgemachten Aufstrich darauf schmieren und ab in den Mund. Mmm, ein himmlischer Genuss!

Heute möchte ich mein Lemon Curd Rezept mit euch teilen. Das ist eine Zitronencreme, die entweder als Aufstrich oder zur Füllung von Tartes, Muffins oder Pralinen genommen werden kann und ganz leicht herzustellen ist. Da ziemlich viel Zitronenabrieb in das Lemon Curd kommt, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass die Zitronen ungewachst sind. Nehmt möglichst reife Zitronen ohne grüne Stellen, sonst schmeckt euer Curd etwas zu bitter.

Lemon Curd

Lemon Curd:
(für ca. 750 ml Lemon Curd)

Creme:
200 ml Zitronensaft (ca. 5 mittelgroße Zitronen)
Abrieb von 4 Zitronen
100 gr Butter
200 gr Zucker, weiß
3 Eier + 2 Eigelb (Größe M)
1/2 Vanilleschote

Um das Lemon Curd haltbar zu machen, sollten die dafür vorgesehenen Glasbehälter noch vor der Zubereitung abgekocht werden. Zum Einfüllen der Creme sollten diese vollständig abgetrocknet sein.

Eine Edelstahlschüssel sowie einen Topf, dreifingerbreit mit Wasser gefüllt, beiseitestellen. Das Lemon Curd wird im Wasserbad zubereitet. Die Eier verquirlen und griffbereit halten. Zunächst die Zitronenschale abreiben und anschließend die Zitronen auspressen. Abrieb und Saft in die Schüssel geben und den Zucker sowie die Vanilleschote hinzufügen.

Lemon Curd

Die Butter in kleine Würfel schneiden und ebenfalls dazugeben. Die Schüssel auf den Topf stellen und bei niedriger bis mittlerer Hitze die Butter zum Schmelzen bringen. Das Wasser im Topf sollte sieden, aber nicht kochen, denn der Inhalt der Schüssel darf auf keinen Fall zu heiß werden!

Lemon Curd

Sobald die Butter geschmolzen ist, die Eiermasse unter ständigem Rühren eingießen. Es ist wichtig, dass das Zitronen-Buttergemisch nicht zu heiß ist, sonst stockt das Ei. Das Resultat sind weiße Eifetzen und ein unschöner, eiiger Geschmack. Das Curd so lange rühren, bis es anfängt einzudicken. Das kann eine Weile dauern, habt also Geduld!

Lemon Curd

Lemon Curd

Lemon Curd

Um zu testen ob die Zitronencreme fertig ist, den Löffeltest durchführen. Hierfür einen Teelöffel in die Zitronencreme tauchen. Wenn die Creme am Löffelrücken haften bleibt und diesen vollständig bedeckt ist die Konsistenz genau richtig. Die Schüssel sollte dann sofort von der Hitze genommen werden. Sie darf nämlich nicht köcheln.

Lemon Curd

Das Curd im noch heißen Zustand durch ein Sieb passieren, dadurch erreicht ihr eine schöne, seidige Konsistenz. Wenn euch der Zitronenabrieb nicht stört, könnt ihr euch diesen Schritt auch sparen.

Lemon Curd

Die nun passierte Zitronencreme mit einem Trichter in abgekochte Gläser füllen und diese sofort verschließen. Bei Zimmertemperatur abkühlen lassen und bis zum Verzehr im Kühlschrank lagern. Das Lemon Curd hält sich auch nach dem Öffnen mehrere Monate im Kühlschrank.

Zitronenaufstrich

Gutes Gelingen!

Muhallebi

Muhallebi oder Muhallabia ist eine Köstlichkeit aus dem arabischen Raum und gehört zu meinen absoluten Lieblingen. Es handelt sich um eine Art Pudding auf Reismehlbasis, der blitzschnell gemacht ist und sowohl kalt als auch warm genossen werden kann. Je nach Region wird er unterschiedlich aromatisiert und manchmal mit Sirup übergoßen. In meiner Variante wird er mit Mastix, Mahlep und Rosenwasser zubereitet. Übrigens kann man Muhallebi auch wunderbar als Kuchenfüllung verwenden. Da er ganz ohne Eier auskommt, ist er auch für vegane Rezepte gut geeignet.

Muhallebi
(2-3 Portionen)

Zutaten:
400 gr Milch
40 gr Reisemehl, fein*
60 gr Zucker, weiß
1 TL Butter oder Margarine
1 TL Rosenwasser
1/4 TL Mastix, gemahlen
1/4 TL Mahlep, gemahlen

*Reisemehl gibt es auch als Vollkornprodukt zu kaufen. Mir ist für das Muhallebi die feinere Version lieber, da der Pudding damit eine samtigere Textur erhält. Vollkornreismehl macht die Konsistenz etwas grobkörniger, ähnlich zu Grießbrei. Geschmacklich gibt es aber keinen großen Unterschied.

Zum Garnieren:
etwas Zimt
Pistazien, gehackt
Granatapfelkerne

In einer Schüssel 100 gr Milch mit dem Reisemehl verrühren. Die restliche Milch mit dem Zucker und den Gewürzen in einem Kochtopf erhitzen, bis die Milch zu dampfen beginnt. Die Reisemehlmischung unter ständigem Rühren hinzufügen und aufkochen, so lange bis der Pudding eindickt. Den Topf vom Herd nehmen und die Butter sowie das Rosenwasser untermengen.

Den noch heißen Pudding in Glasschälchen verteilen und bei Zimmertemperatur auskühlen lassen. Anschließend mit etwas Zimt, den gehackten Pistazien und den Granatapfelkernen garnieren.

Gutes Gelingen!